Donnerstag, 14. Februar 2013

Erste Erfahrungen mit unserem Herzstück: Dem Enervent Pelican eco greenair HP


Nov. 2013

Die Daten sammeln sich und erlauben weitere Auswertungen.

Zu der weiter unten stets aktualisierten Abb. zum Stromverbrauch des Enervent-Heiz-Lüftungssystems (inkl. Warmwasser) möchte ich nun den restlichen Stromverbrauch aufzeigen, da hier auch versteckte Heizkosten schlummern.



So heizen wir die Bäder über eine strombetriebene Fußbodenheizung/Konvektor. Dieser Stromverbrauch läuft aber über den normalen Zähler und kann leider nicht gesondert erfasst werden. Wenn man betrachtet, an wieviel Tagen diese Zuheizung läuft, fällt auf, dass es gerade mal 3 Monate sind, in denen nicht elektrisch zugeizt werden muss.





 
14.02.2013
Die ersten Monate sind vorbei. Wir haben nun Sommer wie Winter mit unserer Heiz/Warmwasseranlage erlebt. Da sich insgesamt nur wenige Nutzererfahrungen zu unserer Anlage im Netz finden lassen, möchten wir wenigstens unsere Erfahrungen teilen. Vielleicht finden sich ja doch noch Gleichgesinnte. Ein paar wenige habe ich schon beim Leipziger Passivhaus Blog gefunden, wo ein super Erfahrungsaustausch zu Kampa Häusern und deren Technik stattfindet.





Hier folgt nun also eine Grafik zu unserem Stromverbrauch für die Enervent Heizung und Warmwasserzubereitung (inkl. zentraler kontrollierter Wohnraumbelüftung). Es sei angemerkt, dass wir die Anlage im Winter über Nacht ausschalten. Zum einen, wegen der Lautstärke und zum anderen, weil es geht. Das Haus kühlt nicht zu sehr ab.





Von Kampa haben wir den Pelican eco greenair HP von Enervent eingebaut bekommen.


Da es sich um ein Heizsystem mit Wärmepumpe handelt, wurde von Kampamitarbeitern bei den Stadtwerken die Zweizählervariante bestellt. Wir hatten also bis vor drei Wochen einen Zähler für den Haustrom und einen für die Wärmepumpe. Mit dieser wurde der Strom zu einem vergünstigten Wärmepumpentarif abgerechnet. So weit alles schön und gut. Leider setzten unsere Stadtwerke die gesetzlich erlaubten Sperrzeiten, die den günstigeren Preis ausmachen, in vollem Ausmaß um. Die ganze Enervent-Anlage war somit drei  mal am Tag für 2 h ohne Strom. Von 11:30-13:30, von 16:30-18:30 und von 22-24 Uhr. Man muss Kampa zu Gute halten, dass dies nicht offensichtlich auf der Stadtwerkshomepage zu finden ist. Diese Erfahrung mussten sie nun auch erstmal machen. Leider eben auf unsere Kosten.
Im Sommer hatte dies zur Folge, dass die Anlage nach der Abschaltung am Nachmittag die ersten 30 min einfach die unveränderten Außentemperaturen ins Haus blies. Da wir anfänglich mit der Kühlfunktion noch nicht vertraut waren, hatten wir einige Tage Temperaturen um die 28°C im Haus. Nachträglich haben wir bei einem Besuch des Enerventmitarbeiters Herrn T. erfahren, dass dies auch an einer falschen/schlechten Programmierung lag (durchgeführt von der Firma R. im Auftrag von Kampa). Nun ist das Gerät anders programmiert und passt sich schneller den Temperaturen an. Im Juli hatten wir für 2-3 Tage dann die Kühlfunktion ausprobiert und siehe da, es wurde tatsächlich wieder angenehmer im Haus. Allerdings stieg damit auch der Stromverbrauch stark an, weshalb wir dann doch lieber selbst nachts mal die Fenster aufmachten.
Bei seinem Besuch Anfang Dezember erklärte uns dann Herr T. auch, dass mit dieser dreimaligen Abschaltung und der anschließenden Aktivierungsphase das System nur bei einem Überheizbetrieb für die gewünschte Raumtemperatur sorgen kann, und der mitanwesende Finne berechnete sogar einen Mehrenegieverbrauch von 40%.
Uns hatte auch gestört, dass z.B. nach einem Vollbad um die Nachmittagszeit, der Warmwassertank soweit geleert wird, dass kein heißes Wasser mehr vorhanden ist. Normalerweise startet der Tank mit dem Nachheizen unmittelbar nach der Entnahme und es gibt keine Probleme. Wenn das Gerät aber für 2 h keinen Strom hat, dann kann es einfach nichts machen.
Zudem haben wir eine Photovoltaikanlage mit Eigenverbrauch. Nur leider durfte diese keinen Strom für die Wärmepumpe einspeisen, da diese ja an ihrem extra Zähler hing.
So haben wir uns eben Anfang des Jahres entschlossen, den Wärmepumpenzähler wieder ausbauen zu lassen. Nun läuft alles über einen Zähler und zu einem Tarif. Aber eben auch mit Eigenverbrauch. Und der ist seither merklich gestiegen. (Da wir ca. 24 cent für den eingespeisten Strom bekommen und 25 cent für den gekauften bezahlen, lohnt sich der Eigenverbrauch deutlich, zumal wir dafür auch noch 8 cent bekommen). Nach unseren Berechnungen ergibt der Mehrpreis für den Normalstromtarif gerade mal die jährliche Zählergebühr. Hätten wir uns zu Beginn des Hausbaus so gut damit ausgekannt wie jetzt, hätten wir gar nicht erst den Wärmepumpentarif gewählt, zumal man damit noch nicht einmal den Stromanbieter wechseln kann.
Abschließend lässt sich sagen, die Anlage bietet zwar nicht ganz den Komfort, den andere Hausbesitzer mit Wärmepumpen und Fußbodenheizung haben, aber dafür scheint sie tatsächlich für vergleichsweise niedrige Verbrauchswerte zu sorgen. Hier sei angemerkt, dass wir über den Winter noch 1 Ster Holz im Kamin verheizen und die Bäder elektrisch über den anderen Zähler laufen (kann nicht gesondert erfasst werden).
Das größte Manko ist der Geräuschpegel, den die Anlage im Heiz/Kühlbetrieb abgibt. Im WRG-Modus ist es ok.
Erst seit dem 05.12.2012 läuft die Anlage angenehmer, da Herr Th. Programmänderungen vorgenommen hat. Er hat z.B. die Ventilationsstärke reduziert und den Schwellenwert für den Kompressor herabgesetzt. Firma R. lag da mit ihren Anfangseinstellungen etwas daneben (gelinde ausgedrückt). Wir sind gespannt, wie der nächste Sommer wird.